
Künstliche Intelligenz und Sensorik in der Industrie
Flexibler, intelligenter und effizienter: Künstliche Intelligenz und smarte Sensoren für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine können die Industrie transformieren – und haben großes Potenzial, die Produktion energieeffizienter zu machen.
Sensoren machen einzelne Industrieprozesse transparent. Sie messen und überwachen Temperaturen, Vibrationen, Druck, Füllstände, Feuchtigkeit, Geschwindigkeit, Gewicht, Beschleunigung, Neigung und vieles mehr. Eine Künstliche Intelligenz (KI) analysiert diese Messwerte. Sie setzt sie zueinander in Beziehung und ermittelt daraus eine maschinelle Repräsentation über den aktuellen Zustand des Prozesses. So kann die Produktion automatisiert, optimiert und energieeffizient gesteuert werden kann.
Mit der Digitalisierung und der Industrie 4.0 verändern sich nicht nur Wertschöpfungsprozesse, es entstehen auch ganz neue, datenbasierte Geschäftsmodelle. KI ermöglicht Prognosen, Betriebsoptimierung und Endkunden-Services wie etwa individualisierte Produkte. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bieten intelligente, digitale Produktionsverfahren große Chancen.
KI verbessert die Energieeffizienz um 20 Prozent
Ein Beispiel: Tierfutter-Pellets setzen sich nach individuellen Rezepten aus bestimmten Anteilen von Fetten, Proteinen und Spurenelementen zusammen. Sie werden aber aus Rohstoffen gewonnen, deren Zusammensetzung täglichen Schwankungen unterliegt.
Im Forschungsprojekt Fu2-Experte haben Forschende ein System auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, das die Pellets zuverlässig genau abgestimmt und abgemessen presst. Das KI-System stellt das Futter um bis zu 20 Prozent energieeffizienter her. Zunächst nutzt und lernt es aus der Erfahrung der MitarbeiterInnen und ermittelt dann über Energiedaten und andere Kennzahlen die optimale Produktionsweise für das Mischfutter.

Lernende Maschinen brauchen Daten: in Form von Datenmengen, die einmal untersucht werden, oder Datenmengen, mit denen immer wieder nachgelernt wird, oder Datenströmen, aus denen kontinuierlich gelernt wird.
Ein weiteres Beispiel aus der Energieforschung ist die im Forschungsprojekt vKBP entwickelte vollautomatisierte Kanalballenpresse. Mithilfe eines automatisierten Bunkermanagements sortiert sie Papier oder Kunststoff und presst den Abfall für den Transport möglichst energieeffizient zu einem optimal dichten Ballen.
Normen und Standards für Künstliche Intelligenz
Die Forschung bescheinigt der Künstlichen Intelligenz ein großes Potenzial, um die Energieeffizienz in der Industrie zu steigern, Energiesysteme zu optimieren und erneuerbare Energiequellen zu integrieren.

Je mehr sich die Industrie digitalisiert und vernetzt, desto mehr Schnittstellen ergeben sich und desto mehr Daten fließen. Verlässliche Normen und Standards, IT-Sicherheit und Datensicherheit sind dabei essenziell und müssen weiterentwickelt werden, um „KI made in Germany“ weiter voranzubringen.
Fehlbedienung, Programmierfehler und technisches Versagen können jedoch in einer eng vernetzten und automatisierten Produktionswelt ebenso gravierende Folgen haben wie unberechtigte Zugriffe von außen und Cyber-Attacken. Die konzeptionelle Absicherung der Produktion gegen diese Risiken ist entscheidend für nachhaltig erfolgreiche Anwendungen auf breiter Basis.
In vielen Unternehmen sind grundlegende Digitalisierungsprozesse heute schon vorhanden, Art und Auswahl der Datenerfassung jedoch nur unzureichend für den Einsatz von KI. Die Herausforderung ist, bestehende Strukturen für KI-Systeme auszurüsten, gleichzeitig neue Lösungen zu entwickeln und dieses Prinzip in der Unternehmenskultur zu verankern. Die Energieforschung unterstützt diese Entwicklungen dort, wo die Frage der Energieeinsparung im Vordergrund steht.