Wie dürfen sensible Daten in einer Open-Source-Datenbank verwendet werden? Ein Rechtsgutachten schafft Klarheit. © Aerial Mike - stock.adobe.com
Wie dürfen sensible Daten in einer Open-Source-Datenbank verwendet werden? Ein Rechtsgutachten schafft Klarheit.

Publikation veröffentlicht
Rechtsgutachten bringt Forschung und Datenschutz in Einklang

02.11.2020 | aktualisiert am: 15.11.2024

Raumklimadaten, Stromverbrauch, CO2-Gehalt: In Forschungsprojekten zu Gebäuden und Quartieren fallen zahlreiche Daten an. Bislang waren hier viele datenschutzrechtliche Fragen offen. Ein jetzt veröffentlichtes Rechtsgutachten schafft Klarheit.

Um beurteilen zu können, ob Energiekonzepte und Technologien die angestrebten Ziele erreichen, erfassen Wissenschaftsteams im Laufe eines Projektes viele Messdaten. Meist erheben sie auch Werte, die auf ein Verhalten einzelner oder mehrerer Nutzer schließen lassen: Stromverbrauch, abgenommene Kälte- und Wärmeenergie oder Lüftungsverhalten. Ob und wie solche und andere sensible Daten in einer Monitoring-Datenbank verbreitet werden dürfen, untersuchte die Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek, Frankfurt am Main, in einem Rechtsgutachten.

Ergebnis ist nun eine Publikation, die den Akteuren der Forschung für den Bereich „Energie in Gebäuden und Quartieren“ einen kompakten und verständlichen Überblick über die datenschutzrechtlichen Anforderungen an die Datenverarbeitung gibt. Dies gilt insbesondere beim Einsatz einer Messdatenbank: Hierfür werden Daten erhoben, übermittelt, gespeichert und weiterverwendet.

Messdatenbank beim Projektträger Jülich

Eine solche Open-Source-Datenbank wird derzeit von der Begleitforschung weiterentwickelt und künftig beim Projektträger Jülich angesiedelt und betrieben. Sie speichert die Messergebnisse unterschiedlicher Forschungsprojekte. Für bestehende und künftige Vorhaben erhöht sich damit die Datenbasis und die Aussagekraft der Ergebnisse. Erfasste Daten können mit bereits vorhandenen Daten abgeglichen, besser validiert und eingeordnet werden. Das wirkt sich langfristig positiv auf die Qualität der Forschung aus.

Leitfaden soll hohe Messqualität sichern

Die Ergebnisse des Rechtsgutachtens sind ein Bestandteil der Publikation „Messleitfaden für Demonstrationsvorhaben im Bereich Energie in Gebäuden und Quartieren“. Hier hat die Wissenschaftliche Begleitforschung Energiewendebauen Mindestanforderungen an Messungen definiert und hilfreiche Informationen zusammengestellt. Mit dem jetzt veröffentlichten Messleitfaden soll hier eine hohe Qualität erreicht und eine wissenschaftliche Querauswertung der Ergebnisse ermöglicht werden. (bs)