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Maskierungseffekt

Beim sogenannten Maskierungseffekt blockieren sich Additive in Schmiermitteln gegenseitig in ihrer Wirksamkeit.

Schmierstoffe enthalten verschiedene oberflächenwirksame, sehr polare Additive. Dazu gehören Zusätze für den Verschleißschutz und für die Reibungsreduktion sowie im Falle der Motorenöle auch sogenannte Detergentien und Dispergiermittel für die Motorsauberkeit. Alle diese Additive „kämpfen“ um ihre Positionen auf der Bauteiloberfläche und blockieren sich bei ungünstigen Verhältnissen gegenseitig in ihrer Wirksamkeit – dies wird Maskierungseffekt genannt. Von diesem Phänomen ist auch die Supraschmierung betroffen: In der Kombination von bestimmten harten Beschichtungen und speziellen Additiven können superniedrige Reibwerte erreicht werden, die durch andere, aus technischen Gründen notwendige Schmierstoffzusätze wieder deutlich erhöht werden. Der Maskierungseffekt kann in nahezu allen tribologischen Systemen auftreten. In Verbrennungsmotoren ist er recht ausgeprägt, weil Motorenöle durch ihre vielfältigen Aufgaben – Reibungsminderung, Verschleiß- und Korrosionsschutz sowie Kolbensauberkeit – eine Vielzahl oberflächenaffiner Wirkstoffe enthalten müssen. Diese Additive verhindern supraschmierende Wechselwirkungen oder führen zumindest zu einer deutlichen Abschwächung der Supraschmierung.