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Klimaneutrale Energieversorgung

Klimaneutrale Energieversorgung bedeutet, dass die freigesetzten Treibhausgase der für den Gebäudebetrieb (Wärme- und Stromversorgung) verwendeten Energieträger in der Jahresbilanz null ergeben.

Dafür werden die klimarelevanten Treibhausgase in eine äquivalente CO₂-Menge umgerechnet (CO₂-Äquivalent) und durch technische Kompensation substituiert. Als Kompensationsmaßnahmen können z. B. kostengünstige Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden, mittels denen die CO₂-äquivalenten Emissionen durch Treibhausgas-Einsparungen an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden (z. B. durch Einspeisung von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energiequellen ins Netz). Die konsequenteste Form klimaneutraler Energienutzung ist die direkte Nutzung „treibhausgasfreier“ Energiequellen wie Sonnen-, Wind- und Wasserenergie. Auch die Verbrennung pflanzlicher, nicht-fossiler Brennstoffe (wie Bioethanol, Rapsöl, Holz und Biogas) ist nahezu klimaneutral. Bei pflanzlichen, nicht-fossiler Brennstoffen entstehen durch die vorgelagerten Prozessketten zwar auch Treibhausgasemissionen, diese liegen aber deutlich unter denen von fossilen Energieträgern. Die CO₂-Äquivalente sind im Gebäudeenergiegesetz bzw. der DIN V 18599 für biogene Brennstoffe dokumentiert.

Je nach Projektansatz kann die klimaneutrale Energieversorgung neben dem eigentlichen Gebäudebetrieb (z. B. entsprechend der Berechnung nach GEG/DIN V 18599) auch weitere Energienutzungen (Energieanteile) enthalten, so oftmals den Nutzerstrom, ggf. auch den Energiebedarf für die Mobilität oder die Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung der Baustoffe oder Anlagentechnik. Je mehr Energieanteile in der Klimaneutralität enthalten sind, desto schwieriger ist es, ein Gebäude oder ein Quartier mit einer klimaneutralen Energieversorgung zu realisieren.


Im direkten Zusammenhang stehende Begriffe:
•    CO₂-Äquivalent
•    CO₂-frei
•    CO₂-Kompensation
•    CO₂-Neutralität
•    CO₂-Zertifikat
•    Klimaneutralität

Quelle:    Modul 2 Gebäude, Wissenschaftliche Begleitforschung EWB