Aktuelle Förderangebote

Förderaufruf „Vom Plan zur Wende“

Forschung soll helfen, die systemische Umsetzung der kommunalen Wärmepläne zu beschleunigen. © FrankBoston – stock.adobe.com

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat einen Förderaufruf „Vom Plan zur Wende“ zur Mission Wärmewende 2045 und zur Mission Energiesystem 2045 veröffentlicht.

Die angewandte Energieforschung trägt dazu bei, einen klimaneutralen Wärmesektor zu schaffen. Bereits heute sind viele technische Lösungen verfügbar. Damit die Wärmewende gelingt, reichen diese aber noch nicht aus. Die kommunale Wärmeplanung (KWP) kann hierbei ein wichtiger Prozess werden, um die Wärmewende auf Gemeindeebene voranzutreiben. Um Potenziale dieser Pflichtaufgabe auf kommunaler Ebene bestmöglich zu nutzen und die Umsetzung zu beschleunigen, müssen Planende jedoch Schnittstellen und Wechselwirkungen mit den anderen Sektoren beachten. Weiterhin ist wichtig, dass es nicht bei der Planerstellung auf einem strategischen Stand bleibt, sondern diese letztendlich in einen konkreten Umsetzungsprozess mündet. Sowohl die integrale Planung als auch die Verstetigung in der Umsetzung erfordern entsprechende Formate und Werkzeuge.

Die Notwendigkeit zur Forschungsförderung im Bereich der kommunalen Wärmeplanung wird in der Förderbekanntmachung des BMWK vom 25. April 2024 zum 8. Energieforschungs­programm explizit adressiert. Sie ist von zentraler Bedeutung, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und eine nachhaltige, effiziente Wärmewende vor Ort sicherzustellen.

Ziel des Förderaufrufs „Vom Plan zur Wende“ ist es daher, die systemische Umsetzung der kommunalen Wärmepläne zu beschleunigen, indem kommunale Akteure befähigt werden, neue Lösungsansätze schnell und ökonomisch in die Praxis zu überführen und hiermit zum Erreichen der Klimaziele beizutragen.

Hierfür ist es erforderlich, mehr zu testen, mehr Erfahrungen zu sammeln und auf andere Standorte zu übertragen. Weiterhin ist eine enge Kooperation zwischen Praxis und Wissenschaft notwendig. Durch eine verstärkte Kooperation steht den kommunalen Akteuren der Stand des Wissens schneller zur Verfügung, gleichzeitig können Anforderungen aus der Praxis schneller in die Umsetzung der kommunalen Wärmewende einbezogen werden. Eine Breitenförderung oder die Unterstützung von Pflichtmaßnahmen ist ausgeschlossen.

Dieser Förderaufruf baut konsequent auf zentrale Themen der Förderbekanntmachung zum 8. Energieforschungsprogramm in den Kapiteln 2.3.2 (Quartiere) sowie 2.4.1 (Energiesystemanalyse, sektorübergreifende Systemmodellierung und -planung) auf. Er konkretisiert Forschungsfragen und -ansätze in den folgenden drei Modulen:

  • Modul 1 Quartier: Vorbereitung von Umsetzungsprojekten auf Quartiersebene im Kontext der kommunalen Wärmewende. Kommunen sollen in Zusammenarbeit mit anderen lokalen Akteuren und Forschungseinrichtungen in die Lage versetzt werden, aktuelle Lösungsansätze und Forschungsergebnisse aus dem Pflichtinstrument der kommunalen Wärmeplanung auf die direkte praktische Umsetzung an einem Standort hin zu prüfen. Weiterhin ist die Übertragung auf andere Standorte Gegenstand der Projekte.
  • Modul 2 Energiesystemanalyse: Generierung von Orientierungswissen für die Wärmeplanung anhand (modellhafter) Lösungsansätze, welche eine sinnvolle und nachhaltige Einbettung der KWP in die übergeordnete Energieversorgungsinfrastruktur abbilden.
  • Modul 3 Synthese: Übergreifendes Monitoring und Querauswertung der geförderten Vorhaben unter Zuarbeit der geförderten (kommunalen) Akteure.

Erstmalig bietet die Energieforschungsförderung des BMWK insbesondere Kommunen mit dem Format der Mikroprojekte einen niederschwelligen Zugang zur Förderung im Energieforschungsprogramm, um deren Potenzial zur Beschleunigung der Wärmewende zu heben.

Die reine Erstellung eines kommunalen Wärmeplans ist nicht Gegenstand dieses Förderaufrufs. Eingereichte Projektvorschläge müssen deutlich machen, inwieweit die geplanten Arbeiten über die auf Bundes- bzw. Landesebene festgesetzten Pflichtaufgaben hinausgehen und welche übergeordneten Forschungsfragen angesprochen werden.

Informationen zur Antragstellung