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Fünf kon­kre­te Emp­feh­lun­gen
Der hoch­ka­rä­tig be­setz­te Bei­rat zum En­er­gie­for­schungs­pro­gramm des BMWK star­tet mit kla­ren Im­pul­sen

18.03.2025 | Ak­tua­li­siert am: 19.03.2025

In ihrem Im­puls­pa­pier skiz­zie­ren die Mit­glie­der des Bei­rats „Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen für die Wei­ter­ent­wick­lung der En­er­gie­for­schungs­för­de­rung“ und be­nen­nen fünf kon­kre­te Emp­feh­lun­gen an die Po­li­tik.

Als Teil der Programm-​Governance dis­ku­tiert der Bei­rat ak­tu­el­le The­men und Ent­wick­lun­gen und berät das BMWK hin­sicht­lich der im En­er­gie­for­schungs­pro­gramm ge­setz­ten Ziele. Nun for­dert er in sei­nem ers­ten Im­puls, den ein­ge­schla­ge­nen Kurs zum Umbau des En­er­gie­sys­tems stär­ker zu be­schleu­ni­gen. Um Energie-​ und Tech­no­lo­gie­sou­ve­rä­ni­tät zu er­rei­chen, müsse der Fokus auf agile sowie kurz- und mit­tel­fris­tig um­setz­ba­re In­no­va­tio­nen in­ner­halb kla­rer Leit­plan­ken ge­legt wer­den.

Zu Be­ginn des Pa­piers be­tont der Bei­rat die Wich­tig­keit der Er­rei­chung der Kli­ma­neu­tra­li­tät.

Wir sind davon über­zeugt, dass das ge­setz­lich ver­an­ker­te Ziel der Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2045 in Deutsch­land unter Be­wah­rung des Wohl­stands um­ge­setzt wer­den kann. En­er­gie­sou­ve­rä­ni­tät und Kli­ma­neu­tra­li­tät kön­nen aber nur im Schul­ter­schluss zwi­schen Po­li­tik, Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Ge­sell­schaft er­reicht wer­den.

Der Bei­rat hat unter dem Vor­sitz von Dr. Brit­ta Buch­holz (Vor­sit­zen­de der En­er­gie­tech­ni­schen Ge­sell­schaft im VDE und VP „Ak­ti­ve Ver­teil­net­ze“ bei Hi­ta­chi En­er­gy) fünf kon­kre­te Emp­feh­lun­gen für die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung er­ar­bei­tet. Das Im­puls­pa­pier mit dem Titel „Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen für die Wei­ter­ent­wick­lung der En­er­gie­for­schungs­för­de­rung“ be­nennt etwa Pla­nungs­si­cher­heit und Agi­li­tät für den Aus­bau der In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit und eine nach­hal­ti­ge Wert­schöp­fung als wich­ti­ge Stell­schrau­ben. Hier­für seien er­höh­te In­ves­ti­tio­nen in For­schung und In­no­va­ti­on sowie den Trans­fer ent­schei­dend.

Die fünf Emp­feh­lun­gen des Pro­gramm­bei­rats lau­ten:

  1. Wir emp­feh­len eine Stei­ge­rung der Aus­ga­ben für For­schung, In­no­va­ti­on und Trans­fer auf 3,5 % des BIP. Auf­grund der gro­ßen Be­deu­tung des En­er­gie­sys­tems als kri­ti­sche In­fra­struk­tur hal­ten wir eine Er­hö­hung der Aus­ga­ben für die En­er­gie­for­schung ge­gen­über den ver­gan­ge­nen Jah­ren für not­wen­dig.
  2. Wir emp­feh­len, die anwendungs-​ und um­set­zungs­ori­en­tier­te For­schungs­för­de­rung aus­zu­bau­en. Sie leis­tet einen ent­schei­den­den Bei­trag für einen er­folg­rei­chen Trans­fer von For­schungs­er­geb­nis­sen in die prak­ti­sche An­wen­dung und in die Ge­sell­schaft. Dazu soll­te die För­de­rung von Ver­bund­pro­jek­ten unter Be­tei­li­gung der Wirt­schaft aus­ge­baut wer­den.
  3. Wir emp­feh­len, forschungs-​ und in­dus­trie­po­li­ti­sche Ziele stär­ker zu ver­schrän­ken und in ge­eig­ne­ten Pro­gram­men zu adres­sie­ren. Dazu ge­hö­ren agile Pro­jekt­for­ma­te, die ins­be­son­de­re auch für Start-​ups at­trak­tiv sind, eben­so wie große Pro­gramm­li­ni­en, in denen Kon­sor­ti­en von Un­ter­neh­men längs von Wert­schöp­fungs­ket­ten bis hin zur An­wen­dung mit wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen ko­ope­rie­ren.
  4. Wir emp­feh­len die Prio­ri­sie­rung von An­wen­dungs­fel­dern und Tech­no­lo­gie­ent­wick­lungs­fel­dern ent­lang wis­sens­ba­sier­ter und lang­fris­tig sta­bi­ler Leit­plan­ken.
  5. Wir emp­feh­len de­di­zier­te Ak­ti­vi­tä­ten zu Quer­schnitts­the­men für Di­gi­ta­li­sie­rung, Künst­li­che In­tel­li­genz, Leis­tungs­elek­tro­nik und En­er­gie­spei­che­rung unter Be­rück­sich­ti­gung von Kri­te­ri­en für Energie-​ und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz und Kreis­lauf­wirt­schaft.

Die aus­führ­li­che Stel­lung­nah­me kön­nen Sie hier her­un­ter­la­den (PDF).

Durch die Aus­ge­stal­tung des 8. En­er­gie­for­schungs­pro­gramms des BMWK als ler­nen­des Pro­gramm sind Rück­mel­dun­gen aus For­schung und Pra­xis nicht nur ge­wünscht, son­dern kön­nen in das Pro­gramm mit­auf­ge­nom­men wer­den. Der Bei­rat spielt hier eine zen­tra­le Rolle.

Die Mis­si­on Trans­fer im En­er­gie­for­schungs­pro­gramm steht ins­ge­samt für die Auf­ga­be, die Rolle der En­er­gie­for­schung als Im­puls­ge­be­rin des Fort­schritts in Wirt­schaft und Ge­sell­schaft durch Trans­pa­renz, Par­ti­zi­pa­ti­on und Pra­xis­ori­en­tie­rung zu stär­ken. Auch in die­sem Kon­text lie­fert das Pa­pier einen wich­ti­gen Im­puls für die künf­ti­ge Aus­rich­tung der an­ge­wand­ten En­er­gie­for­schung.