Normungsroadmap Wasserstofftechnologien veröffentlicht
Einheitliche Standards für den Wasserstoff-Markthochlauf
Die Projektpartner der Normungsroadmap Wasserstofftechnologien haben die ersten Ergebnisse vorgestellt. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms geförderte Roadmap soll dazu beitragen, einheitliche Standards für den Ausbau einer Qualitätsinfrastruktur für Wasserstofftechnologien festzulegen.
Für den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette braucht es Normen und technische Regeln. Daher haben seit April 2023 rund 600 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft gemeinsam mit den Projektpartnern in 39 Arbeitsgruppen zusammengearbeitet. Insgesamt 184 Handlungsempfehlungen wurden bisher formuliert. In einer Onlineveranstaltung am 25. Juli stellten die Projektpartner der Normungsroadmap die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. In einer Podiumsdiskussion wurden diese mit Expertinnen und Experten aus den Arbeitsgruppen in Hinblick auf die Bedeutung der Normungsroadmap für die Energiewende und den Wasserstoff-Markthochlauf diskutiert.
Fahrplan für den Markthochlauf
Die Handlungsempfehlungen für die technische Regelsetzung, die Teil der Projektergebnisse sind, zeigen, dass in Bereichen wie der leitungsgebundenen Infrastruktur, der Industrie und bei Straßenfahrzeugen die technischen Regeln bereits nahezu vollständig vorliegen.
Viele weitere Themenfelder haben eine gute Basis an Normen und Standards und dank der Normungsroadmap nun eine abgestimmte Vorgehensweise, um die Lücken in der Regelsetzung zeitnah zu schließen. Anders sieht es bei Sektoren, wie dem Luftverkehr, alternativen Wasserstoffproduktionsmethoden und Wasserstoffderivaten aus: Hier sehen die Expertinnen und Experten noch erheblichen Bedarf an Regelwerken und weiteren Forschungsprojekten.
Durch die Veröffentlichung der Normungsroadmap existiert jetzt ein Fahrplan, wie in Bezug auf die technische Regelsetzung Kapazitäten gebündelt und der Markthochlauf koordiniert gelingen kann. Außerdem sollen im Rahmen der Roadmap weitere Umsetzungsprojekte realisiert und gefördert werden. Erste priorisierte Projekte konnten bereits in die Umsetzung gehen.
Plattform für den fachlichen Austausch
Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMWK, betont, dass die Normungsroadmap ein Meilenstein für die Energiewende sei. Sie identifiziere fehlende Normen bei Wasserstofftechnologien und trage somit dazu bei, Deutschland als Wirtschaftsstandort für Wasserstoff zu etablieren. Dr. Kirsten Westphal, Leitung des Projekt-Steuerungskreises, erklärt zudem, dass die Roadmap auch dazu diene, den Fortschritt der Wasserstofftechnologien zu überwachen.
Mit der Normungsroadmap als Startschuss für den Wasserstoff-Markthochlauf appellierten die Expertinnen und Experten im Rahmen einer Podiumsdiskussion auch weiterhin in den Austausch zu treten und laden dazu ein, sich an den weiteren Gremiensitzungen im Projekt zu beteiligen und mitzuwirken.
Den gesamten Stream der Veröffentlichungsveranstaltung sowie die Roadmap, eine Zusammenfassung und weitere Informationen finden Sie auf der Website des deutschen Instituts für Normung.