Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien FVEE
Wie Forschung die Energiewende beschleunigen kann
Technologischer Fortschritt, qualifizierter Nachwuchs, verlässliche politische Rahmenbedingungen sowie eine gute Wissenschaftskommunikation: Forschende haben auf der FVEE-Jahrestagung 2024 aufgezeigt, worauf es in den nächsten Jahren beim Umbau des Energiesystems ankommt.
Das Zeitfenster zum Erreichen der Klimaziele wird immer kleiner, die Herausforderungen auf dem Weg in die Klimaneutralität dagegen immer größer. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben daher bei der zweitägigen FVEE-Jahrestagung in Berlin mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gefordert. Zudem haben sie in ihren Vorträgen zu aktuellen Forschungsprojekten eindrucksvoll gezeigt, dass sie ihren Beitrag zur Energiewende mit einer Vielzahl an technologischen Innovationen und sozio-ökonomischen Ansätzen leisten. Leistungsstärkere Offshore-Windenenergieanlagen, effizientere Photovoltaikmodule oder optimierte Wärmepumpen können künftig - etwa mittels künstlicher Intelligenz - noch mehr grünen Strom und klimafreundliche Wärme für ein robustes, flexibles und bezahlbares Energiesystem gewinnen und bereitstellen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Forschende und Kommunikatoren
Dass Deutschland eine sehr lebendige Forschungslandschaft habe, betonte auch Stefan Wenzel in seinen Eingangsworten. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wünscht sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darüber hinaus als wichtige Kommunikatorinnen und Kommunikatoren im gesellschaftlichem Diskurs: In der Forschung gehe es um Fakten, daher sei auch die Forschungskommunikation ein extrem wichtiges Feld, in das sich die Fachleute einbringen sollten. Darüber hinaus könne auch Open Science gute Unterstützung leisten, um gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen
Qualifizierter Nachwuchs in Forschung und Entwicklung gesucht
Für eine klimaneutrale Zukunft ist ein weiterer Aspekt entscheidend: Die Energiewende braucht Nachwuchs. Gesucht werden junge Menschen, die sich nicht nur im Handwerk, sondern auch in Hochschulen, wissenschaftlichen Institutionen oder in der Industrie mit Energie- und Klimathemen beschäftigen möchten. Deshalb hat der FVEE in diesem Jahr zusammen mit dem BMWK erstmals mehrere Programmpunkte in die Veranstaltung integriert, die sich explizit an Studierende richteten. Dazu gehörten ein Poster-Pitch sowie eine Young-Researcher-Session, bei der Nachwuchskräfte ihre Forschungsergebnisse präsentierten. Darüber hinaus stellten sich verschiedene Forschungseinrichtungen vor, die Mitglied im FVEE sind, sowie zwei Jobbörsen, die explizit die Energiebranche adressieren. In dem knapp eineinhalbstündigen Programmbeitrag konnten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler die jeweiligen Ansprechpartner kennenlernen und erfahren, welche Fachthemen wo bearbeitet werden oder wie die Arbeit an verschiedenen Forschungseinrichtungen aussehen kann. Für eine Forschungskarriere sind neben der Fachkompetenz auch Eigenschaften wie eine gute Teamfähigkeit, Interesse an beziehungsweise Erfahrungen in internationalen Kooperationen sowie eine hohe Motivation und viel Neugier gesucht.
Veranstalter sollten mehr Netzwerkmöglichkeiten für junge Forscherinnen und Forscher schaffen
Das diesjährige Programm der FVEE-Jahrestagung hat gezeigt, dass dieses gezielte Einbinden von Programmteilen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern einen besonderen Mehrwert für die Veranstaltung bietet. Für die Nachwuchskräfte ist das Netzwerken ein wichtiger Schlüssel für den weiteren Karriereweg. Programmpunkte wie Poster-Pitches, eine Young-Researcher-Session und ein Vernetzungs-Angebot erleichtern es, als Nachwuchsforschende gesehen und gehört zu werden sowie mit den Akteurinnen und Akteuren der Energiewende ins Gespräch zu kommen. (it/ln)