Energieforschung
Habeck ernennt Beirat für das 8. Energieforschungsprogramm
Mit der Ernennung eines neuen, hochkarätigen Programmbeirats durch Bundesminister Dr. Robert Habeck hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Governance für das 8. Energieforschungsprogramm vervollständigt.
Robert Habeck betonte in seiner Eröffnungsrede vor rund 200 Teilnehmenden aus Forschung, Unternehmen und Verbänden, wie wichtig das Wissen von Expertinnen und Experten für die Gesetzgebung sei. Der neue Beirat besteht aus zehn namhaften Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die interdisziplinäre Zusammensetzung gewährleistet, dass alle relevanten Aspekte – von technologischen Innovationen bis zu gesellschaftlichen Herausforderungen – in der Beratung der Bundesregierung zur Energieforschungspolitik berücksichtigt werden. Der Beirat markiert somit einen wichtigen Schritt in der Aufstellung der Governance für das neue Energieforschungsprogramm.
Das Energieforschungsprogramm als lernendes Programm
Christian Maaß, Abteilungsleiter für Wärme, Wasserstoff und Effizienz im BMWK, erklärte, dass die Forschungsnetzwerke Energie bereits einen wichtigen Beitrag für den Austausch zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik leisteten. Der neu gegründete Beirat würde dies nun jedoch mit einem übergeordneten Blick unterstützen. Damit stärke er sowohl die Zielorientierung als auch das Erreichen der gesetzten Ziele. Im Hinblick auf das 8. Energieforschungsprogramm betonte Dr. Rodoula Tryfonidou, Referatsleiterin im BMWK für Energieforschung – Grundsatzfragen und Strategie: „Das 8. Energieforschungsprogramm unterscheidet sich von seinen Vorgängern nicht nur in seinen Formulierungen. Es ist als missionsorientiertes und lernendes Programm ein Paradigmenwechsel in der Energieforschungspolitik. Die Forschungsnetzwerke Energie sollen uns dabei helfen, die Beiträge der Energieforschung zu den konkreten Zielen des Programms zu bewerten.“ Der Beirat und die Forschungsnetzwerke Energie sollen als wichtige Elemente der Programm-Governance das BMWK zukünftig dabei unterstützen, das Energieforschungsprogramm an aktuelle Bedarfe anzupassen, um die Klimaziele zu erreichen.
Forschungsnetzwerke Energie feiern 10-jähriges Bestehen
Neben der Ernennung des Beirats feierten die Forschungsnetzwerke Energie ihr 10-jähriges Jubiläum. Auf der Veranstaltung wurde die Gründung des neuen Forschungsnetzwerks „Energiewende und Gesellschaft“ bekannt gegeben. Begonnen mit „Energiewendebauen“ tragen die Forschungsnetzwerke Energie bereits seit einem Jahrzehnt zur erfolgreichen Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bei. Um die erfolgreiche Arbeit weiterzuführen, stellte Prof. Natalie Eßig von der Hochschule München in ihrer Festrede ein Netzwerkrezept mit sieben Punkten vor. So brauche es ein Lernen von der Vergangenheit, ganzheitliche Ansätze, einfache Werkzeuge, Nachhaltigkeit, gesunde Materialien, eine Kreislaufwirtschaft und nicht zuletzt Vernetzung und soziale Verantwortung. Die Forscherin betonte die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Wandels für eine erfolgreiche Energiewende. Auch Stefan Besser, Referatsleiter im BMWK für Energieforschung - Projektförderung und Marktbereitung; Schlüsseltechnologien der Energiewende, appellierte an das Publikum, sich der gesellschaftlichen Integration technischer Innovationen verstärkt zu widmen.
Das Netzwerk „Energiewende und Gesellschaft“ wird diese Thematik nun aufgreifen. „Fragen der Technikpolitik sind auch immer Fragen der Technikakzeptanz“, so Dr. Jörg Radtke vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS), Sprecher des neuen Netzwerks. Ziel sei es, ein Netzwerk aufzubauen, das agil an aktuellen Themen arbeitet. Ein erstes Treffen ist noch im Herbst 2024 geplant. Dann sollen die Netzwerkvertreterinnen und -vertreter gewählt und die anstehenden Aufgaben geplant werden. Insgesamt sind nun acht Netzwerke Teil der Forschungsnetzwerke Energie.