Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigte sich überzeugt von dem Energiesystembeitrag des pragmatischen und gleichzeitig innovativen Ansatzes für die Steuerung, Messung und Bilanzierung von kleinen flexiblen Verbrauchsanlagen. © decarbon1ze GmbH
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigte sich überzeugt von dem Energiesystembeitrag des pragmatischen und gleichzeitig innovativen Ansatzes für die Steuerung, Messung und Bilanzierung von kleinen flexiblen Verbrauchsanlagen.

Digitale Energiewende
Bundesminister Habeck besucht Pilotinstallation für das Management von Mikroflexibilitäten

17.07.2024 | Aktualisiert am: 23.07.2024

Verteilte, flexible Stromverbrauchsanlagen und eine beschleunigte Digitalisierung der Netze sind wichtig für einen zuverlässigen Netzbetrieb. In dem Projekt FlexMC (Flexible Metering and Controlling) haben drei Partner daher Lösungen für die Praxis erarbeitet, wie der Verbrauch von zeitlich variablen Anlagen wie Wärmepumpen, Elektrofahrzeugen und Stromspeichern auch behind-the-meter individuell gezählt und bilanziert werden kann, um so Kleinflexibilitäten für den Netzbetrieb zu schaffen.

Auf diese Weise soll das Verteilnetz entlastet und die Stromversorgung im Übertragungsnetz effizienter und stabiler werden. Stromkundinnen und -kunden können individuelle Tarife für ihre flexiblen Verbrauchsanlagen abschließen, und dadurch unmittelbar zur Energiewende beitragen aber auch von ihr profitieren. Die Projektpartner haben technische und organisatorische Lösungen für die Smart Metering Infrastruktur erarbeitet, um einen erfolgreichen Massenmarkt von Mikroflexibilitäten im Gebäudebestand zu ermöglichen.

Dr Arwen Colell, Geschäftsführerin von decarbon1ze, Jan Weil, Co-CTO, erläutern anhand der Pilotinstallation in einem Heizungskeller der Vonovia wie Kleinflexibilitäten auch behind-the-meter gezielt das Energiesystem entlasten können. Von links nach rechts: Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung 50Hertz, Stefan Ritter, Leiter Energie Vonovia, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, Dr Arwen Colell und Jan Weil, beide decarbon1ze. © decarbon1ze GmbH
Dr Arwen Colell, Geschäftsführerin von decarbon1ze, Jan Weil, Co-CTO, erläutern anhand der Pilotinstallation in einem Heizungskeller der Vonovia wie Kleinflexibilitäten auch behind-the-meter gezielt das Energiesystem entlasten können. Von links nach rechts: Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung 50Hertz, Stefan Ritter, Leiter Energie Vonovia, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, Dr Arwen Colell und Jan Weil, beide decarbon1ze.

Bundeswirtschaftsminister Habeck besuchte am Montag, den 15. Juli 2024, eine Pilotinstallation des Förderprojekts in Berlin Pankow. Dabei gab ihm das Team umfangreiche Einblicke in die Forschungsinhalte und demonstrierte das Herzstück des Projekts, das kombinierte Zähl- und Steuermodul DICAMM, live vor Ort. DICAMM steht für Device-Integrable Control and Metering Modul. Das Projektteam vom FlexMC hat erforscht, wie sich die Sektorenkopplung auch in Privathaushalten und dem Kleingewerbe durch digitale Lösungen voranbringen lässt. Noch fehlen hierfür massentaugliche Modelle für die Abrechnung und Vergütung von Flexiblitäten. Das DICAMM-System soll die geräteindividuelle Steuerung für einzelne Flexibilitäten wie Wärmepumpen, Ladestationen oder PV-Speicher, in der Praxis möglich machen und dadurch tarifliche Anreize schaffen.

An dem Fördervorhaben sind der Netzbetreiber 50 Hertz sowie die Technologiepartner Theben und Decarbon1ze beteiligt. Theben entwickelt Lösungen für die digitale Energiewende und Gebäudeautomation, Decarbon1ze wiederum entwickelt digitale Mess- und Bilanzierungslösungen für kleine Verbrauchsanlagen. Das BMWK hat das Projekt im Rahmen des Energieforschungsprogramms mit rund 880.000 Euro gefördert.