Digitale Energiewende
Bundesminister Habeck besucht Pilotinstallation für das Management von Mikroflexibilitäten
Verteilte, flexible Stromverbrauchsanlagen und eine beschleunigte Digitalisierung der Netze sind wichtig für einen zuverlässigen Netzbetrieb. In dem Projekt FlexMC (Flexible Metering and Controlling) haben drei Partner daher Lösungen für die Praxis erarbeitet, wie der Verbrauch von zeitlich variablen Anlagen wie Wärmepumpen, Elektrofahrzeugen und Stromspeichern auch behind-the-meter individuell gezählt und bilanziert werden kann, um so Kleinflexibilitäten für den Netzbetrieb zu schaffen.
Auf diese Weise soll das Verteilnetz entlastet und die Stromversorgung im Übertragungsnetz effizienter und stabiler werden. Stromkundinnen und -kunden können individuelle Tarife für ihre flexiblen Verbrauchsanlagen abschließen, und dadurch unmittelbar zur Energiewende beitragen aber auch von ihr profitieren. Die Projektpartner haben technische und organisatorische Lösungen für die Smart Metering Infrastruktur erarbeitet, um einen erfolgreichen Massenmarkt von Mikroflexibilitäten im Gebäudebestand zu ermöglichen.
Bundeswirtschaftsminister Habeck besuchte am Montag, den 15. Juli 2024, eine Pilotinstallation des Förderprojekts in Berlin Pankow. Dabei gab ihm das Team umfangreiche Einblicke in die Forschungsinhalte und demonstrierte das Herzstück des Projekts, das kombinierte Zähl- und Steuermodul DICAMM, live vor Ort. DICAMM steht für Device-Integrable Control and Metering Modul. Das Projektteam vom FlexMC hat erforscht, wie sich die Sektorenkopplung auch in Privathaushalten und dem Kleingewerbe durch digitale Lösungen voranbringen lässt. Noch fehlen hierfür massentaugliche Modelle für die Abrechnung und Vergütung von Flexiblitäten. Das DICAMM-System soll die geräteindividuelle Steuerung für einzelne Flexibilitäten wie Wärmepumpen, Ladestationen oder PV-Speicher, in der Praxis möglich machen und dadurch tarifliche Anreize schaffen.
An dem Fördervorhaben sind der Netzbetreiber 50 Hertz sowie die Technologiepartner Theben und Decarbon1ze beteiligt. Theben entwickelt Lösungen für die digitale Energiewende und Gebäudeautomation, Decarbon1ze wiederum entwickelt digitale Mess- und Bilanzierungslösungen für kleine Verbrauchsanlagen. Das BMWK hat das Projekt im Rahmen des Energieforschungsprogramms mit rund 880.000 Euro gefördert.