
Effizienz in Gebäuden
Mit intelligenter Plug-and-Play-Box Energie einsparen
Wird die Energie dort verbraucht, wo sie erzeugt wird, hat dies viele Vorteile. Damit diese möglichst effizient genutzt werden können, entwickeln Forschende der TU Dresden aktuell eine Box. Diese kann einfach in Gebäuden installiert werden und dort die Energieflüsse ermitteln. Kürzlich hat der Mitteldeutsche Rundfunk über das Vorhaben berichtet.
Ein Einfamilienhaus kann auch eine autonome Zelle sein. Aus Sicht von Energieexperten ist das der Fall, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner die vor Ort erzeugte Energie hauptsächlich für den eigenen Bedarf nutzen können. Forschende sprechen in diesem Zusammenhang von einem „zellularen Ansatz“. Verbrauch und Erzeugung sollten sich hierbei möglichst die Waage halten. So muss zum Beispiel der von einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugte Überschussstrom nicht eingespeist, sondern kann in einer Batterie zwischengespeichert und später zum Beladen eines Elektroautos genutzt werden.
Damit dies möglichst wirtschaftlich, effizient und klimafreundlich geschieht, ist eine intelligente Anlagensteuerung erforderlich. Und dabei soll eine kleine Box helfen, die Wissenschaftler aktuell am Institut für Energietechnik an der TU Dresden entwickeln. Sie umfasst Algorithmen, welche den thermischen und elektrischen Bedarf eines Gebäudes analysieren. Angelehnt daran, kann der Anlagenbetrieb im Haus verbessert werden. Dies erfolgt dann etwa über eine optimierte Regelung der Anlagen, Ergänzungen an der Technik oder an den Betriebsalgorithmen. So optimiert das neue Gerät zum Beispiel die Kommunikation zwischen Photovoltaik-Anlage, Autobatterie und Wärmepumpe. Grundlagen der Box-Entwicklung gehen unter anderem auf das Forschungsprojekt „EnEff:Stadt - TEK-EKG: Thermisches / Elektrisches Anlagen-EKG von Gebäuden und Quartieren“ zurück.
Praxistest im Autohaus
Zur Voranalyse geeigneter Liegenschaften kommt eine TEK-EKG Box zum Einsatz. Diese besteht aus einem mobilen, plug-and-play-fähigem Kurzzeitmesssystem für thermische und elektrische Kenngrößen sowie einer umfangreichen Analysesoftware. Damit die TEK-Box zukünftig unkompliziert funktioniert und um neue Erkenntnisse zu sammeln, führen die Wissenschaftler aktuell Feldtests an verschiedenen Standorten durch. Hierfür erfassen sie innerhalb von drei bis sechs Wochen Kennwerte zum thermischen und elektrischen Bedarf eines Autohauses, eines Gebäudeensembles einer Bildungseinrichtung sowie eines Industriebetriebs. Aus den gesammelten Daten leiten sie Optimierungsvorschläge ab.
MDR berichtet
Kürzlich berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk in seinem Beitrag „Mit der Energiewende in den Blackout?“ unter anderem über das Forschungsvorhaben „EnEff:Stadt - TEK-EKG: Thermisches / Elektrisches Anlagen-EKG von Gebäuden und Quartieren“. Zu finden ist der Beitrag in der Mediathek des MDR. (bs)